So oft wird davon gesprochen: Alles ist Eins. Du bist mein anderes Ich. Du bist mein Spiegel und ich der Deine.

Was bedeutet das denn, wenn ich mal genauer hinschaue. Was kann es mir zeigen, wenn ich mir erlaube, mal ganz nüchtern und quasi unbeteiligt darüber nachzudenken.

Wenn ich über Verbundenheit spreche, so liegt da das Gefühl der Trennung darunter. Zwangsläufig, so zu sagen. Wenn ich mich Eins fühlen würde, bräuchte ich ja nicht nach Verbundenheit zu streben.

Wenn ich eine Beziehung eingehe, so darf ich darauf achten, dass auch ich nicht ziehe oder schiebe. Das Wort kommt nicht ohne Grund mit der Silbe ‑zieh- daher. Er klingt ja schon fast wie eine Aufforderung. Wenn ich Eins bin gibt es ja gar keine neue Beziehung. Sonst wäre ich ja nicht Eins. Wenn ich eine Beziehung eingehe, wird mir die Bezogenheit ja nur bewusst.

Meine Aufmerksamkeit bezieht sich dann aus das vermeintlich Neue.

Das Neue war aber schon da, bevor es meine Aufmerksamkeit erhaschte.

Oder etwa nicht?

Durch meine Aufmerksamkeit verbinde ich mich mit der neuen Beziehung, mit dem frisch Entdeckten.

Und wenn ich, nach einer gewissen Zeit vielleicht, die Beziehung wieder auflöse, dann ist das Bezogene ja immer noch da. In welcher Form auch immer.

Es hat nur meine Aufmerksamkeit verloren.

Was heißt das aber für das Ich?

Ich habe einen Bezug zu einem Teil von mir, es bleibt ja immer noch ein Spiegel, abgelegt. Also für nichtig erklärt. Es ist nicht mehr Teil von mir.

Ich bin also nicht mehr Eins.

Komische Gefühle könnten entstehen, sich zeigen, da ich ja immer noch Eins bin.

Ich habe mir nur die Freiheit oder die Illusion genommen nicht mehr Eins zu sein.

Für wen oder was eigentlich?

Braucht es deshalb einem Verband? Um die emotionalen Verletzungen des nicht Eins Seins zu verbinden, damit der Schmerz alleine zu sein heilen kann.

Kann ich überhaupt alleine sein, wenn ich Eins bin.

Allein — All Ein — Alles Eins

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