Es war einmal… So fangen die meisten Märchen an.
Ein wunderbarer Platz in einem Walde,
er wartete seit altersher.
Auf was eigentlich?
Wenn ich im frühen Jahr so durch die Rheinauen gehe,
begrüßt mich gerne der inzwischen wieder sehr begehrte Bärlauch.
Gehe ich zum gleichen Platz ein wenig später, begrüße ich die Maiglöckchen.
Beim Ernten verwechselt, kann das sehr unbequeme Folgen haben.
Ist also der Zeitpunkt so wichtig?
In einer bestimmten Phase steht er noch da, der verblühte Bärlauch. Und doch ist auch das Maiglöckchen schon da.
Ist der Zeitpunkt verpasst, ist der Bärlauch verschwunden.
Aber auch das Maiglöckchen ist ein wunderbarer Lehrmeister.
Bärlauch bringt Erdung, erste heilsame Nahrung nach dem Winterschlaf.
Maiglöckchen erheitern und üben sich im Weckruf für Späterwachende. Sie sind halt nicht zum Verzehr geeignet.
Ist er also wichtig, der Zeitpunkt: Ja und nein.
Ja, wenn ich etwas zum Essen suche.
Nein, wenn ich etwas lernen möchte.
Zurück zum Platz in der Natur.
Auf wen wartet er eigentlich? Auf mich?
Ich kann es nur herausfinden, wenn ich hingehe, mich ihm widme, mich auf ihn einlasse.
Verblüfft stelle ich fest: ich wartete auf ihn.
Warum eigentlich?
Ist er nicht das ganze Jahr über da?!
Iyánéé
